Divine Comedy
A Secret History
In seinen besten Momenten kommt Neil Hannon, der sich hinter dem Projekt Divine Comedy verbirgt, tatsächlich an seine Vorbilder, die großen Crooner der 60er Jahre heran: Scott Walker, Tom Jones,Tim Rose. Dann spielt er in der selben Liga wie ein anderer Vertreter des großen Gefühls-Pops, Marc Almond. Seit fast zehn Jahren versorgt der nordirische Bischofssohn seine Fangemeinde mit grandiosen Popsongs, die weder große Gesten noch üppiges Pathos scheuen, dabei mit durchaus amüsanten, augenzwinkernden Texten daherkommen. Viereinhalb Alben lang geistern Divine Comedy schon durch die Szene, wobei ihnen vor allem die Fans in Frankreich zu Füßen liegen. Die haben ein Faible für großspurigen Pop. A Secret History ist ein Best-Of-Album, das auf satten 70 Minuten mit 17 Songs wirklich die besten Momente der Divine Comedy festhält. Bei Stücken wie“Something ForThe Weekend“ und „Becoming More Like Alfle“ oder dem exzellenten „Generation Sex“ vom letzten Album FIN DE SIECLE mag man auf die Knie fallen und, je nach Facon, Gott oder anderen höheren Wesen dafür danken, daß es solche Popjuwelen gibt. Mit vier Songs ist Neil Hannons Meisterwerk, das dritte Album CASANOVA (1996), auf derCompilation am stärksten vertreten. Aus dieser Schaffensphase stammen auch das überirdisch schöne „The Frag Princess“ sowie „Songs Of Love“, die Titelmelodie der englischen TV-Comedyserie „Father Ted“. Mit „Too Young To Die“ und „Gin Soaked Boy“ sind auch zwei neue Songs zu hören.