Diverse – Music For Our Mother Ocean

Wer viel Zeit mit Compilations, Tribut-Samplern und Tonträgern für den guten Zweck verbracht hat, weiß: Diese Zeit und das Geld sind sie meistens nicht wert. Music For Our Mother Ocean bestätigt in dritter Auflage diese Regel als angenehme Ausnahme. 1996 von der Surfrider Foundation, die sich seit über 15 Jahren gegen die Überfischung der Meere, den Verlust von Strand und Surf-Reservaten einsetzt, ins Leben gerufen, vereinten die Ozean-Retter bisher nicht nur Berühmtheiten von Jewel bis hin zu den Ramones für die ersten beiden Alben (die eine halbe Million Dollar einbrachten). Sie überzeugten die Künstler auch davon, ihre zumeist eigens eingespielten Werke dem weiten Thema Ozean zu widmen. Das gelang auch bei Volume 3 hervorragend. Vor allem die in diesem Zusammenhang üblichen Verdächtigen leisteten gute Arbeit-, Brian Setzer durfte sich glücklich schätzen, mit Brian Wilson eine wirklich prächtige Surfnummer ins Rennen zu schicken, dem geübten Wellenreiter Chris Isaak gelang mit „Winter Waves“ ein weiteres klassisches, tränenrührendes Juwel, die Butthole Surfers coverten nicht nur „Summer In The City“, sondern remixten zudem Jane’s Addictions gewaltigen Klassiker „Ocean Size“. Auch Meister Beck, Pearl Jam und Snoop Dogg mit einer Backingband namens Rage Against The Machine, denen ein kräftiger, überraschend homogener Crossover entfuhr, taten für Mother Ocean mehr als nur ihre Pflicht. Weitere geglückte Coverversionen von Allison Moorer („Here Comes The Sun“) und Everclear („Walk Don’t Run“) garantieren Sommerlaune, die Lisa Loeb, Smash Mouth, die Beastie Boys und selbst die Red Hot Chili Peppers mit gelungenen Standards nicht verderben wollen. Für den späten Sommer kann man all das guten Gewissens empfehlen.