Citizen King – Mobile Estates
Sie sind jung und trendy: Citizen King aus der tiefsten amerikanischen Provinz (Milwaukee, Wisconsin), verkörpern den Prototyp der modernen US-Band: Voll technisiert (Sequenzer, Loops, Samples), Rock/Rap/Dance vereinend und so hip. als wären sie einschlägigen Snowboard-oder Skate-Katalogen entstiegen. Hauptsache die Turnschuhe haben drei Streifen, die Klamotten flächendeckende Aufdrucke und die Frisuren aktuelle Modefarben. Wer möchte da von Eigenständigkeit reden? Auch musikalisch. Nicht, daß Citizen King schlecht wären, aber originell sind sie definitiv nicht. Dafür folgen sie zu stark ihren Vorbildern, die in jedem Song und jeder Note durchschimmern: Einerseits hört man auf Mobile Estates die Beatbox-Coolness eines Beck Hansen, dessen relaxter Style inzwischen auch Everlast und I Tricky erfaßt hat. Andererseits gibt es hier den unterkühlten Dancefloor-Charme der britischen Stone Roses. Weil das Heer der 16 bis 18jährigen aber kaum noch weiß, was Anfang der 90er Jahre in Madehester so abging, kommt ihnen dieses Quintett gerade recht. Bleibt noch die Frage, ob Citizen King mehr Substanz haben als Sugar Ray, Smash Mouth & Co. Die Antwort werden sie selbst liefern. Spätestens mit ihrem nächsten Album.
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