Louie Austen – Consequences
Als Frank Sinatra, Dean Martin und der Rest des schamlos glamourösen Rat Packs durch Bars zu tingeln begannen, war der Drumcomputer noch nicht geboren. Und den Rhythmus schnippten sich die Boys aus dem kleinen Finger. Inzwischen spricht einiges dafür, daß der elektronische Rhythmusgeber ein Freund, ein echter Freund des wahren Crooners sein kann. Den Beweis tritt ein Mann an, den keiner auf der Rechnung hat, weil ihn außerhalb von ein paar plüschigen Etablissements im heimischen Wien auch kaum einer kennt: Louie Austen. Der 53jährige, der als Endzwanziger in den USA eine Gesangskarriere startete und bald wieder nach Wien zurückkehrte, ließ sich auf diesem Album vollelektronisch begleiten von Mario Neugebauer, Hausfreund der ortsansässigen Cheap-Familie. Sein Leben weiß Austen in Single-Länge zu erzählen („My Life in 3’4O““), und wäre sein Timbre nicht so seidig, wir würden nach ein paar Drinks mit ihm in Sehnsucht baden gehen und nicht mehr auftauchen wollen („Where Is Love?“) Wir hören Piano, Beats, rückwärtslaufende Bänder, gesprochene Worte und Songs für die halbe Ewigkeit – eine bizarre, größenwahnsinnige Platte, die Vergleiche sucht.
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