Charles Wilp – Charles Wilp fotografiert Bunny
Was haben Amanda Lear, Marsha Hunt und Donna Summer gemeinsam? Sie standen 1969 als Afri-Cola-Beautys hinter einer tropfenübersäten Scheibe, der ein gewisser Charles Wilp zu erstaunlicher Berühmtheit verhalf. Wilp, Sohn einer Stummfilmpianistin und eines Saatguthändlers, studierte in New York unter Man Ray Fotografie, sprengte Rennwagen in die Luft, installierte einen Ufo-Bungalow auf dem Dach seines Hauses in Kaiserswerth und hat einige seiner Arbeiten als „permanente Documenta“ ins All katapultiert. Die Idee für den legendären Afri-Cola-Spot entstand im Vereisungsraum der Nasa, als Wilp Wemher von Braun auf einer Raketenbasis besuchte: Die „super-sexy-miniflower-pop-op-cola“ ward geboren, als der Fotograf von einem Pin-up-Girl durch eine mit Eiskristallen beschlagene Glastüre angelächelt wurde. Die dazugehörige düster-surreale Cola-Kakophonie ist der Bonus-Track dieses Albums aus dem Jahr 1965. Wilp fotografierte mit Musik, er nannte sie den „Sound des 8. Weltwunders“: verjazzter Rock’n’Roll für das Parfüm „Bunny“, hymnische Orchestermusik („Nanci For Soft-Ice“), eine sehnsüchtige Bläser-Ballade („Silky Stockings“). Eine Kollektion eleganter, leichtfüßiger und klischeearmer Easy Tunes, für die Marvin Martin und Wilp verantwortlich zeichnen. Schon versprochen ist die Remix-CD zu diesem spät gehobenen Schatz: Mit Beiträgen von Tipsy, Andreas Dorau, Combustible Edison, Daniel Miller u.v.a.
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