Diverse – Die Ariola Star-Club Aufnahmen
Der Mersey Beat löste um 1962/63 den US-Rock ’n’Roll und die spießigen Highschool-Schnulzen ab. Obwohl in der englischen Hafenstadt Liverpool entwickelt, kultivierte sich die Mixtur aus Skiffle, Rock ’n‘ Roll und Soul weiter östlich – in Hamburg. Das lag an den besseren finanziellen Konditionen, die sich britischen Musikern in Deutschland boten. So stießen sich im berüchtigten Hamburger Stadtteil St. Pauli rauhe Liverpool-Gesellen wie die Silver Beatles, Gerry & The Pacemakers und The Searchers die Hörner ab-aus aggressiven Musikern entwickelten sich witzige Entertainer,die bald weltweit die Charts erobern sollten. Auch die altertümliche, völlig auf Deutschen Schlager fixierte heimische Plattenindustrie kam, wenn auch spät, auf den Trichter, und versuchte am Beatgeschehen zu partizipieren. Anstatt aber den jeweiligen Art in seinem eigentlichen künstlerischen Umfeld zu belassen, wurde auf Teufel komm raus, auf deutsch produziert. Korrumpiert von materiellen Annehmlichkeiten beerdigten zahlreiche Bands und Interpreten ihren ureigenen Touch zugunsten eines stromlinienförmig ausgerichteten Stils, darunter Gitarrist und Sänger Tony Sheridan, Schlagzeuger Gibson Kemp, Pianist Roy Young sowie die Saxophonisten Howie Casey und John Phillips. Gegen dieses Gebaren der hiesigen Industrie versuchten die Macher des legendären Star-Club anzugehen, die ihre gleichnamige Plattenmarke bei Ariola in den Vertrieb gaben. Mit einer wie immer luxuriös und opulent ausgestatteten 4-CD-Box im LP-Format zollt Bear Family-Chef Richard Weize nicht nur den zahllosen Künstlern, sondern vor allem auch Star-Club-Initiator Manfred Weissleder und Co-Produzent Fritz Schmidt-Norden Tribut, zwei Männern, die den deutschen Beat aus derTaufe gehoben haben. Neben englischen Bands wie King Size Taylor & The Dominoes oder Bobby Patrick Big Six, kommen hier auch deutsche Beat-Pioniere wie The Rattles.TheGerman Bonds, The Giants und The Four Renders zu Gehör.
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