Camera
Prosthuman
Bureau B/Indigo (VÖ: 19.2.)
Die Berliner und ihr Instrumental-Groove erobern neue Gefilde.
Darauf kann man sich verlassen: Alle zwei Jahre legen Camera ein neues Album vor, zum hölzernen Jubiläum heißt es PROSTHUMAN. Die treibende Kraft heißt einmal mehr Michael Drummer, der natürlich am Schlagzeug sitzt und in einem sehr flüchtigen Bandgefüge als einziges festes Mitglied gilt.
AmazonDiesmal beklagt er den Verlust von gleich zwei Keyboardern, aber mit Tim Schroeder an den Tasten und Alex Kozmidi an der Gitarre wurde adäquater Ersatz gefunden. Die stetigen Wechsel des Line-ups erschweren natürlich das Arbeiten, aber sie verhindern auch Verkrustungen. Drummer trommelt auf PROSTHUMAN einmal mehr, als säße ihm Klaus Dinger (Neu!) im Nacken.
Schon im Eröffnungsstück „Kartoffelstampf“ legt er einen höllischen Beat vor. Aber dann nehmen Camera, anstatt weiter zu hetzen, das Tempo heraus, um neue musikalische Türen zu öffnen: Kraut-Dub („Alar Alar“) oder Psychedelia im Titelsong. In „Überall Teilchen, Teilchen überall“ scheint Robert Fripp mit im Studio zu sein, und „Freundschaft“ überrascht mit 80er-Postpunk-Gitarren. Selten schwärmten Camera so experimentierfreudig in neue Gefilde aus wie auf PROSTHUMAN.
„PROSTHUMAN“ im Stream hören: