Robyn Hitchcock – Jewels For Sophia
Einzelkämpfer, Mediendarling, Dauerbrenner, Berufsexzentriker. Robyn ist alles auf einmal. Ein ewiger Querulant, der seit drei Dekaden großartige Platten veröffentlicht, von einem treu ergebenen Publikum lebt und unermüdlich gegen MTV, die Charts und die Schallplattenindustrie ansingt. Daß Hitchsock überhaupt noch einen Major-Deal hat, ist umso verwunderlicher. Schließlich verkauft Master Robyn gerade genug Platten, um seine alljährlichen Studio-Exkursionen finanzieren zu können. Aber so einen wie ihn unter Vertrag zu haben, ist wohl eher eine Frage des Renommees. Schließlich hat der Fourtysomething auch diesmal die Creme der amerikanischen Indie-Szene zusammengetrommelt: R.E.M.s Peter Bück, Grant Lee Phillips (Grant Lee Buffalo), John Brion, dieYoung Fresh Fellows und Kimberley Rew. Jewels For Sophia bietet zwölf Tracks, die durch ergreifende Refrains, wunderschöne Melodien und irrwitzige Texten bestechen. Nicht ganz so puristisch wie auf MOSS ELIXIR oder STOREFRONT HITCHCOCK, ist Hitchcock wieder zum Sound der 80er Jahre und solcher Geniestreiche wie BLACK SNAKE DIAMOND ROLE zurückgekehrt. Er singt vom Untergang mexikanischer Gottheiten, von der großen Käse-Sintflut, dem Seattle-Mythos, der Ameisenfrau oder der dunklen Prinzessin. „When I’m naked, I tell no lies“, sagt Hitchcock. Er ist ein einsamer, zynischer Storyteller, der das apokalyptische Chaos, das für den Jahrtausendwechsel vorausgesagt wird, mit einer letzten großen Glanztat versüßen will.
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