Diverse
Return Of The Grievous Angel: A Tribute To Gram Parsons
Strahlend
Der „bittere Engel wäre verdammt stolz. Denn sorgfaltiger und liebevoller kann man ein Tribute-Album kaum machen. Unter den Fittichen von Parsons‘ ehemaliger Lebensgefährtin und seit dessen Tod 1973 musikalischer Nachlaßverwalterin, Emmylou Harris, treten so unterschiedliche Koryphäen wie Sheryl Crow, Beck, Luanda Williams, Wilco und Zitronenkopf Evan Dando an, den Meister zu ehren. Startnummer 1: Chrissie Hynde mit ihren Pretenders plus Emmylou. „She“ kommt nicht ganz so elegisch und gefühlig rüber wie einst Emmys kolossale Version auf LUXURY LINER, dafür kontrastiert Miss Harris mit ihren Honig-Harmonien aufs reizvollste Hyndes sprödes Organ – zwei Soul Sisters in Hochform. Dann die Cowboy Junkies, die hier eine Sternstunde erleben und „Ooh Las Vegas“ im Wortsinne neues Leben einhauchen. Lucinda Williams rumpelt rauh und herzlich durch den Titelsong, unterstützt von David Crosby. Ex-Byrd Chris Hillmann stand bei Parsons‘ legendären Flying Burrito Brothers an dessen Seite. Heute teilt er sich „High Fashion Queen“ mit Steve Earle. Jeff Tweedys Wilco geben in „One Hundred Years From Now“ eine veritable Stones-Kopie, gefolgt von einem der absoluten Highlights: Whiskeytown veranstalten eine herrlich schläfrige 7-Minuten-Lesung von „A Song For You“ – Gänsehaut pur. Ebenfalls unter die Haut geht Sheryl Crows Duett mit Emmylou, „Juanita“. Dagegen merkwürdig blaß bleibt Beck, der mit Harmoniesängerin Harris nach „Sin City“ reitet. Fein auch Gillian Welchs „Hickory Wind“ und „In My Hour Of Darkness“ mit den Rolling Creekdippers, hinter denen sich Jim Lauderdale und die Ehepaare Victoria Williams/Mark Olson sowie Buddy und Julie Miller verbergen. Großes Album. Und granitenes Denkmal für den Visionär des Countryrock.