Woody Guthrie :: Buffalo Skinners
Populär wurde Woody Guthrie vor allem als sozialkritischer Folk-Poet der Vierziger Jahre. Weitgehend unbekannt ist dagegen seine Liebe zur Country-Music- zur Musik der harten Männer und zur verklärten Romantik der Viehhirten. Buffalo Skinners widmet sich ganz der Dokumentation dieser anderen Seite Woody Guthries, die nur auf den ersten Blick nicht zu dem schmächtigen Bürschlein zu passen scheint. Denn der Sänger und Gitarrist hatte einfach eine Schwäche für alle Außenseiter und sozial Benachteiligten, und die ließ ihn wohl Songs wie „Billy The Kid“ oder „I Ride An Old Paint“ interpretieren. Die zwischen 1944 und 1949 entstandenen Aufnahmen offenbaren den einen oder anderen Überaschungsgast: Im gern gecoverten „Train Blues“ imitiert etwa Sonny Terry auf seiner Mundharmonika die besungene Dampflokomotive, und bei „Stewball“ traf sich Guthrie zum Duett mit dem einflußreichen Blues-Rabauken Leadbelly. Eine Beurteilung dieser historischen Aufnahmen fällt schwer. Denn einerseits lassen Guthries nasale Stimme und die laue Aufnahmequalität keine sonderliche Begeisterung aufkommen. Andererseits lieferte der legendäre Barde für die damalige Zeit ordentlich eingespielte Folk-Songs ab, die stellenweise die Einflüsse eigener Kompositionen offenlegen. Doch sind wir mal ehrlich: Wäre es nicht der legendäre Woodie Guthrie, der da über Outlaws und andere Western-Themen singen würde, würde kaum jemand nach diesen Ausgrabungen krähen.
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