Chick Corea & Origin – Change
Schon wieder ein neues Chick Corea-Album?! Innerhalb von sechs Monaten die dritte Veröffentlichung, darunter das unlängst veröffentlichte Sechs-CD-Epos eines Live-Mitschnitts aus dem New Yorker Blue Note. Da stellt sich die Frage, wer das noch verfolgen kann und will. Doch halt – wer den Jazzpianisten schätzt, wird auf Change Zeuge eines bisweilen interessanten Findungsprozeßes einer Band,die noch am Anfang ihrer Entwicklung steht. Mit drei Bläsern, Flügel, Akustik-Bass und Schlagzeug zwar recht konventionell instrumentiert, birgt Origin bei näherer Betrachtung jedoch ein immenses Potential in sich. Beste Voraussetzungen also für die unbestrittenen Arrangierkünste des Bandleaders. Neben eingängigen kammermusikalischen und modalen Spielweisen, findet der Tastenvirtuose immer wieder Raum für Experimente. Exemplarisch dafür ist der beste Track dieses Albums, „LA. Scenes“. Kontrapunktisch gesetzte Linienführungen münden in frei formulierte, quirlige Improvisationen, homogen verschmolzen mit fortwährend wechselnden Rhythmusmustern aus pulsierendem Swing. Meisterhaft. Für Chick Corea bedeutet Change im wahrsten Sinne des Wortes eine Wandlung. Weg von den Klischees vergangener Tage, hin zu etwas mehr Offenheit gegenüber neuen Ideen. Und dabei zählt -fern jeglicher Trends – nur noch die Musik.
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