Technical Itch – Diagnostics
Wie Ed Rush & Optical und Source Direct gehört Mark Caro alias Technical Itch zu den Engineers mit Faible für’s unerbittlich einpeitschende und wissenschaftlich präzise einprogrammierte Drum VT Bass-Brett. Da können sich seine Kollegen noch so sehr den Kopf zermartern, wie Jungle glaubwürdig bleiben und gleichzeitig massenkompatibel werden kann – Caro bleibt unbeirrt und reizt konsequent alptraumartige Loops aus dem Sci-Fi-Gruselkabinett aus. Der Mann aus Bristol war in den letzten drei Jahren mit dem unveröffentlichten Dauerbrenner der Szene beschäftigt, dem Peshay-Album. Um nicht die Geduld zu verlieren, hat er sich zuletzt mehr und mehr in sein eigenes Studio zurückgezogen und rauh rollende Brecher eingespielt, die nur wenige Ruhepausen zulassen. Dabei hat er durchaus realisiert, daß auf voller Albumlänge auch mal mehr geboten werden muß, als seelenloses Breakbeat-Gehacke. Wenn er das Klopfen von Metallstangen oder Spaghetti-Western-Effekte aufgreift, zeigt sich sein Gespür für besondere Sounds. In „1310“ riskiert er gar die Hinzunahme von HipHop-Beats, durch „Reborn“ bleept sich ein Techno-Loop. Insgesamt sind das jedoch nur periphere Korrekturen, die keinesfalls als Anzeichen für Schocker-Drum’n’Bass mit menschlichem Antlitz zu deuten sind. Hier wird digitale Technik mißhandelt, bis Kabel und Ohren bluten. Ein richtiger Höllentrip.
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