Raymen – Lucifer’s Right Hand Men
Heino singt jetzt englisch in einer deutschen Rockabilly-Combo und nennt sich da Hank Ray. Tief und dunkel starten die wiederauferstandenen Raymen auf ihrem neuerlichen Teufelsritt mit „I Remember“, einem klassischen Slowrider mit vibrierenden Gitarren. Aber das Tempo wird bei „Bad Blood“ unter den Rufen der Mitmusiker sogleich merklich angezogen, und so nimmt die Platte ihren erwarteten Verlauf zwischen Cramps-Zuckungen und der Country-Einöde eines lange vergessenen Saloons im Westen, wobei die schleichenden Roy Orbison-Anläufe („Summer Kisses, Winter Tears“) von unserem Hank den größten Unterhaltungswert bieten, denn die überfallartigen Rocker hat man in dieser Form einfach schon zu oft gehört, als daß sie größeren Eindruck schinden könnten. Das haben die Raymen selbst und andere Bands in den 8oern auch nicht schlechter gemacht. Mehrwert jetzt also gleich null. Interessant wird es immer dann, wenn das Tempo zurückgefahren und die Welt der großen Gefühle ausgepackt wird. Da kommen dann auch Saxophon, Theremin und die wimmernde Steel Gitarre von Dr. Mike Leveaux zum Einsatz und füllen den oft etwas dünnen Sound auf. Das mit Heino war natürlich ernst gemeint.
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