Diana Krall – When l Look ln Your Eyes

Das rauchige Timbre, das die kanadische Sängerin in eine geheimnisvolle Aura hüllt und auf eine Stufe mit ihrer Kollegin Cassandra Wilson hebt, ist ihr Markenzeichen und ihr Kapital. Aber nicht ihr einziges: Diana Krall hat-obwohl ihr lasziver Swing eindeutig die Nachfolge großer Jazz-Sängerinnen ä la Billie Holliday oder Ella Fitzgerald antritt – auch bei den Pop-Fans viele Freunde gefunden. Grund dafür dürfte ihre betörende Stimme, die schmissigen Arrangements und ihr ebenso dezent wie gekonnt begleitendes Trio sein: Man spürt einfach, daß Diana Krall jeden Song zur Vollendung führen könnte. So klingen selbst die tausendfach gecoverten Standards „Let’s Fall In Love“ oder“l Can’t Give You Anything But Love“ bei ihr verjüngt-geradewegs so, als hätten sie schon immer auf Miss Kralls Interpretationen gewartet. Sogar die frisch-freche Nummer „PopsicIeToes“ von Michael Franks setzt sie mit entwaffnender Nonchalance in Szene. Bestes Beispiel für ihre enormen Talente bleibt jedoch „l’ve Got You Under My Skin“ – diesen kühlen, im Bossa-Feeling dahingleitenden Swing intoniert die Kanadierin mit einer berückenden Stimme, die einem langsam und wohlig den Rücken entlang nach oben kriecht. Kaum wahrnehmbar, aber äußerst wirkungsvoll steigt dazu ein Orchester ein und staffiert den Song mit kuschelig-wohligen Streicherteppichen aus. Auch Clint Eastwood waranscheinend von Diana Kralls zeitloser Eleganz begeistert und ließ sie die selbstkomponierte Ballade „Why Should I Care“ in seinem Film „True Crime“ singen. Nur schade, daß dieser Track nicht auf dem Album enthalten ist! Gebührenpflichtige Hörprobe unter 0190-25 52 50 03 (s. ME/S-Hotline 5. 47)