Robben Ford – Supernatural
Der Titel triffts: Robben Fords Saitenartistik kommt einem fürwahr Supernatural vor. Kein Wunder, daß der Gitarren-Wizard in knapp 30 Jahren praktisch jede(n) begleitet hat, der/die Pop, Blues und Jazz zu buchstabieren vermochte. Miles Davis und Joni Mitchell, Little Feat und Muddy Waters, George Harrison und Kiss, Burt Bacharach und Arlo Guthrie – to name just a few – gehörten schon zu seinen Auftraggebern. Doch weil nicht jeder formidable Mannschaftsspieler auch zum überragenden Spielführer taugt, fiel vieles, was der Kalifornier unter eigenem Namen zuwege brachte, zwar virtuos, aber leider auch belanglos bis uninspiriert aus. Mit Supernatural hat Robben Ford zwar immer noch kein Überalbum, aber doch ein abwechslungsreiches, streckenweise gar spannendes Werk eingespielt, dessen sanfter Westcoast-Flow an Little Blues unterschätztes ANGELS, HORSES & PlRATES erinnert, bei dem Mr. F. ebenfalls seine Flinkefinger im Spiel hatte. Dem verhalten rockenden Titelstück folgt ein relaxed groovendes „Nothing For Nobody“, dem gospelnden „Water For The Wicked“ das streicherumflorte „Don’t Lose Your Faith In Me“.“Hey, Brother“ ist ein bedächtig pluckerndes Paradestückchen in bester Steely-Dan-Tradition, und auch sonst erfreut fein ziselierte Filigranarbeit des Chefs an Akustik- und Elektrikklampfen samt angenehm-subtilem Handwerk im Hintergrund. Ist tatsächlich was dran an dem Spruch: Ford – der tut was.
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