Die Sampler
Eine Doppel-CD, die den Titel THE BEST ROCK ALBUM IN THE WORLD – EVER (Virgin) trägt, nimmt den Mund ganz schön voll. Doch die von Lenny Kravitz, Garbage und Oasis über Sheryl Crow und Placebo bis hin zu Prodigy und Skunk Anansie reichende Auswahl versammelt tatsächlich die wichtigsten Rock-Schrittmacher unserer Zeit. Oldies wie Deep Purples „Hush“ wirken da freilich etwas beliebig und scheinen wohl nur das Ansinnen des Samplers untermauern zu wollen, zeitlos zu sein. Mit den H-Blockx, den Toten Hosen und den Guano Apes sind sogar einige deutsche Bands berücksichtigt. Doch mußten Genesis und Mötley Crüe wirklich sein? 5 Sterne
Daß irische Folklore nicht immer als bierselige Kneipenschunkelei daherkommen muß, sondern eine glückliche Ehe mit gediegener Popmusik eingehen kann, haben nicht zuletzt Van Morrison und die Chieftains in jüngster Zeit immer wieder beweisen. Die findet man daher natürlich auch auf dem Sampler ÈIST [SONGS IN THEIR NATIVE LANCUAGE] (Dara/Polymedia) wieder, der das Gewicht auf Songs in der keltischen Sprache legt. Clannad fehlen hier ebenso wenig wie Maura O’Connell, Mary Black oder der begnadete Songwriter Paul Brady. Selbst Kate Bush singt hier gälisch, und der ergraute Folk-Poet Christy Moore beschließt den Reigen mit einer bislang unveröffentlichten Ballade über die Conneely-Brüder. 4 Sterne
Kaum eine Woche, in der nicht eine weitere kubanische Platte erscheint. Von den vielen Firmen, die auf den fahrenden Zug aufzuspringen versuchen, unterschied sich das Putumayo-Label schon immer durch seine hochwertigen Compilations. So auch CUBA (Putumayo/Indigo), das die verschiedenen Son-Spielarten der Insel zu berücksichtigen versucht: Der Bogen spannt sich dabei von Ibrahim Ferrer und Eliades Ochoa vom Buena vlsta Social Club über All-Star-Bands wie das Afro-Cuban Jazz Project und Todos Estrellas bis hin zu den populären Sierra Maestra. Absolutes Highlight, weil mutig auf der Suche nach neuer Inspiration: der lässig im Anden-Feeling swingende Son-Funk „Boliviana“ von Irakere. 4 Sterne
In Brasilien sind weit mehr Spielarten zu finden als nur Bossa und Samba. BRASILEIRO (Putumayo/Indigo) tritt den Beweis an mit den bekannten Größen Joao Bosco und Chico Buarque. Neben diesen sind es aber vor allem die jüngeren Talente, die den Brasii-Sampler so liebenswert machen: Silvia Torres bringt ein wenig Funk ins Spiel, Zeca Baleiro setzt auf fröhlichen Jazz-Folk, und der Paradiesvogel Chico Cesar reitet auf souligen Reggae-Wellen. Ein bunter und äußerst vergnüglicher Brasilo-Cocktail. 5 Sterne
Der Titel von TRIBAL BEATS FROM PLANET EARTH (Blue Flame/ARIS/BMG Ariola) ist Programm: Die Ethno-Beiträge hier stammen wirklich aus aller Welt und wurden von Genetic DruGs zusammengestellt. Das läßt auf starke Trance-Prägung schließen, und in der Tat liefern Acts wie Blue Planet. Mynta und Foundland dancefloorlastigen Ambient-Beat quer durch alle Kulturkreise – das tönt dann nicht zu klischeebehaftet und auch nicht zu gewichtig zum Nebenbeihören. Glanzlichter in diesem zeitgeistig arrangierten Rhythmus-Inferno sind Yulduz Ismanova aus Usbekistan und Moussa Sissoko, hinter dem der Jazz-Pianist Joachim Kühn steckt. 4 Stern
Die Frauen lassen es in Afrika, so scheint’s, wesentlich ruhiger und entspannter angehen als die Männer. Anläßlich eines Musikfestivals in Mailand trafen sich Musikerinnen aus Tunesien, dem Senegal, Nigeria, Ägypten und der Elfenbeinküste. Ihr farbenfrohes, quirliges und dennoch oft nachdenkliches Treiben dokumentiert DONNA AFRICA (Peregrina/In-Akustik). Dabei ziehen die Damen eine kleine Besetzung vor: Die Oud oder die afrikanische Kora-Harfe und ein wenig Schlagwerk reicht ihnen, um eindringliche Lieder zwischen Lebenslust und Wehmut zu singen. Peter Gabriel hätte seine wahre Freude daran. 4 Sterne
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