Ginger Baker And The DJQ 20 – Coward Of The County
Rock-Drummerlegende Ginger Baker scheint mit seinem neuesten Album nun endgültig zum Jazz konvertiert zu sein. Schon die letzte Zusammenarbeit mit Charlie Haden und Bill Frisell ließ derlei Vermutungen zu. Mit Coward Of The County nun dringt Baker noch tiefer in die Gefilde des zeitgenössischen Jazz ein. Erfrischend wie er mit seinem neu gegründeten Projekt, dem Denver Jazz Quintett, die Gratwanderung von aufgeklärter Tradition mit avantgardistischem Anspruch meistert, ohne dabei selbst als Fremdkörper zwischen all der Kompetenz seiner Kollegen aus dem Jazzlager aufzufallen. Sicherlich muß ein Großteil des Gelingens dem Co-Leader und Frisell-Intimus,Trompeter Ron Miles, und Saxophon-Wizard James Carter zugesprochen werden. Exemplarisch dafür stehen die Stücke „Jesus Loves Me“ und „Daylight“. Thematische Bezüge verdichten sich zur radikalen Free-Form-Improvisation zwischen Bass-Klarinette, Tenorsaxophon und Trompete, angetrieben durch den energischen Puls von Bakers Trommeln, in „Daylight“ hingegen herrschen eher dunkle und aggressive Stimmungen vor. Umwerfend, wie sich die psychedelischen Sounds von Todd Ayers‘ Gitarre mit den schreienden Trompetensplittern von Ron Miles vermischen und dem Stück eine spannende Dynamik verpassen.
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