Willard Grant Conspiracy – Mojawe
Manchmal will man diesen ganzen Songwriter-Misanthropen ja schon zurufen: „Komm, jetzt langt’s aber. Reiß dich mal zusammen und jammer nicht so elend rum. So schlecht kann’s doch gar keinem gehen.“ Und dann erwischt man sich doch wieder dabei, wie gut es einem gefällt, dieses Suhlen im Selbstmitleid. Und dann ist es ausgemachte Sache, daß die nächste Nacht natürlich wieder alleine stattfindet („Another Lonely Night“),daß nach dem fünften Glas Rotwein sowas wie Liebe ja doch für den Arsch ist („Love Has No Meaning“) und zwei Gläser später das Geheule von vorne anfängt („I Miss You Best“). Also legt man wieder diese CD ein, denn die letzte Tindersticks endete mit einem eingeschlafenen Bein, und Lambchop haben ja jetzt immer so schnelle Funknummern dazwischengeschoben. Die zerstören die ganze Leidens-Idylle. Aarrggh! Was ist das? Track Nummer 6: „Go Jimmy Go“. Punkrock der alten Schule. Bum-Cha. Nicht doch! Jetzt muß ich extra den CD-Player neu prorammieren.Das kann sonst zu unangenehmen Momenten bei einem romantischen tete-ä-tete führen. Schließlich wollen wir die Hoffnung doch nicht aufgeben, daß wir auf unserer Veranda („Front Porch“) eines Tages doch nicht mehr alleine sitzen und dem Wind lauschen. Obwohl: schön isses alleine irgendwie ja doch. Wie diese Platte eben.
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