Robert Merdzo – n.a.q.o.b.
Hinterlistig und scheinbar harmlos weckt das Freizeichen Hoffnung. Doch niemand meldet sich beim Intro zu N.A.Q.O.B. von Robert Merdzo. Die Fragen bleiben unbeantwortet, so auch die eine, die sich im Folgenden immer mehr aufdrängt: Avantgarde Techno oder Free Jazz? Für die erste Möglichkeit spricht die Herkunft vom Münchner „Disco B“-Label, für die zweite die knappe Notiz im lnnencover:“NAOOB tracks are realtime recordings and played live.“ In ihrer 140-Minuten-Ewigkeit sperrt sich die Doppel-CD jedoch gegen alle kategorisierenden Deutungsversuche. Soundverliebte Collagen verbinden Industrial mit Minimal-Techno, feiern ihre Freiheit, lassen Trompeten mit Flugzeuglärm duettieren; das Schlagzeug rasselt stoisch einen eigenwilligen Rhythmus dagegen, um plötzlich harmoniesüchtig mit dem Rest des Tracks zu verschmelzen. Die Sounds verschleiern ihre Herkunft, um sich als abstrakte Töne von der Realität abzukoppeln. Die Stücke sind auf verschiedene Strukturen gebaut, um am Ende eine seltsame, aber folgerichtige Stringenz zu offenbaren.
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