Arnold Kant – Nur ein anderes Licht

Von Tom Liwa produziert, auf dem Moll-Label erschienen. Aha, wir haben es hier wohl mit einem „elektrischen Liedermacher“ zu tun. Also öffnet die Schublade und rein mit Arnold Kant. Er wird wohl nicht weiter aufbegehren. Dafür ist Arnold, der nach nomadischer Kindheit in masurischer Seenlandschaft, Kiel, Graz, Köln, Hannover, und Kairo heute im malerischen Marburg lebt, nicht der Mensch. NUR EIN ANDERES LICHT gibt den Blick frei auf einen Künstler, der in vertrauten Kreisen originelle Sprechblasen und ein bißchen kontroverse Ansichten sammelt, aber auch hinterm eigenen Küchenherd Mäuschen spielt. Ein Mensch, der Weltanschauung und Beziehungsleben vorsichtig bis arrogant abstrahiert, bis seine kleine Welt auch fürs Publikum interessant sein könnte. Das gelingt Kant, der tatsächlich auf verschlungenen Wegen von eben dem berühmten Dichter Immanuel abstammt, allerdings nur gelegentlich. Darüber hinaus macht die stilistisch eher unschlüssige Ausschmückung das Album NUR EIN ANDERES LICHT etwas beliebig. Kant fehlen in zahlreichen Momenten die Kanten, und er wirkt dort kantig, wo klare Worte und Taten gefragt wären.