Peter Hammill – Typical-Solo Performances
Welcome to my nightmare: Ob als Chef der legendären Art-Rock-Combo Van der Graaf Generator oder als Solist – seit mehr als 30 Jahren ist der Engländer Peter Hammill (51) Garant für musikgewordene Nachtmahre. Beziehungskrisen, Selbstfindungstrips, Urängste, die Suche nach dem Sinn, wehmütige Blicke in die Vergangenheit-kein Thema ist zu dunkel, um von Hammill nicht im Halbschatten expressiver Songs seziert zu werden. In letzter Zeit geschah das -auf Tonträger-nicht immer mit den Ergebnissen, die die Fans sich gewünscht hätten. Über die Jahre hat P.H. aber immer wieder bei Soloauftritten, alleine zu Piano- oder
Gitarre seine persönlichen Lieder mit Lust am Leid und intensiv bis zur psychischen Schmerzgrenze zelebriert. Auf zwei CDs kündet TYPICAL von solchen Solosets Hammills im Jahr 1992 in Deutschland, Österreich,den Niederlanden und Italien. Das Material stammt aus (fast) allen Schaffensphasen („Modern“, „The Future Now“, „Traintime“), ist mal mehr oder weniger gelungen, bringt aber auch die eine oder andere Gänsehautversion hervor: „Too Many Of My Yesterdays“ etwa, oder der Van der Graaf-Song „My Room“ und natürlich „Vision“ – nebenbei eines der besten Liebeslieder aller Zeiten. Dabei spielt es keine Rolle, daß Hammill sich nicht nur einmal in den Tasten vergreift, daß sein Stil auf dem Piano so hölzern wirkt, wie eh und je, daß er eben nicht der begnadete Pianist ist, der er immer sein wollte. Und die „Gitarrenarbeit“ in „Time For A Change“ oder „Patient“ gibt einen leichten Hinweis darauf, wieso Hammill Ende der 70er Jahre einer der wenigen „Boring Old Farts“ war, der von der Punk- und Wave-Generation respektiert wurde.
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