Freddy Fresh – The Last True Family Man
Überaus zufrieden äußerte sich anläßlich des jüngsten Big Beat-Symposiums der Nestor des Fachs, Professor Fatboy Slim, über seinen neuen Schüler Freddy Fresh: „Gelehrig, aber nicht gehorsam, traditionsbewußt, aber vorwärtsstrebend, intelligent, aber auch beweglich im Beckenbereich.“ So die Worte des Meisters. Fatboy Slim war es auch, der den umtriebigen Freddy Fresh (angeblich sollen bereits rund hundert Plattenveröffentlichungen auf sein Konto gehen) in die Welt der Stars einführte, indem er ihn auf seinem Album „Fatboy Slim is fuckin‘ in heaven“ skandieren ließ. Im wirklichen Leben heiß Fresh Schmid und fährt in Minneapolis Pizzen aus. Dabei durfte er wohl auch desöfteren an der Tür des Paisley Park klingen und konnte dabei erfahren, wie man Funk mit Würde und Ernst zelebriert. So zündet sein Album nicht auf der rustikalen Ebene der brachialen Kopfschüttler-Gaudi, sondern serviert einen modernen (fast-)Instrumental-Funk, bei dem die Grooves mit Fingerspitzen gezimmert werden, dabei aber nie den Blick auf die Tanzfläche verlieren. Ohne in einfallsloses Epigonentum zu verfallen, reanimiert Freddy Fresh den Blaxplotation-Funk der 70er, verleugnet dabei aber nie seinen festen Stand im Big Beat der 90er. Diese Szene sollte für die neuen Anregungen mehr als dankbar sein.
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