Die Sampler

Harmlose Gassenhauer aus den 60ern und 70ern untermalen die rührselige Krankenhaus-Geschichte PATCH ADAMS (Universal 53245) mit Robin Williams in der Hauptrolle: Auf Rod Stewarts beinahe unerträglich kitschiges „Faith Of The Heart“ folgt Eric Clapton mit „Let It Rain“, „Good Lovin'“ von den Rascals, oder Crosby, Stills, Nash & Young mit „Carry On“ – Uralt-Mainstream also unterschiedlicher Qualität. Den Rest der CD füllt der 20minütige Filmscore von Marc Shaiman, eine mit schwelgenden Streichern und zartem Piano zusammengerührte Tränendrüsen-Orgie.

Die Ethno-Reisen des Putumayo-Labels gehen weiter: CELTIC TIDES – A MUSICAL ODYSSEY (Putumayo/ Exil/Indigo 8613-2) spürt den gemeinsamen keltischen Wurzeln in der „alten“ und „neuen“ Welt nach: So treffen sich die irischen Chieftains mit ihren kanadischen Kollegen, der Rankin Family. Und die schottische Formation Caperciallie findet man hier ebenso wie ihren Landsmann Dougie McLean einen schüchternen Folk-Oldie, der seine Karriere schon vor fast drei Jahrzehnten mit den Tanahill Weavers begann.

Noch interessanter, weil unerwarteter präsentiert sich die Mittelmeer-Compilatian ATHENS TO ANDALUCIA – A MEDITERRANEAN ODYSSEY (Putumayo/ Exil/Indigo 8765-2): Die Reise führt auf dieser Compilation vom maurischen Flamenco über sardische Pop-Leidenschaft bis hin zu griechischer Remebetiko-Schwermut: George Dalares beschließt die kurzweilige musikalische Kreuzfahrt, in der freilich auch marokkanische, algerische und katalonische Einflüsse ihre deutlichen Spuren hinterlassen haben.

Die Schweden haben einfach den Drum ’n‘ Bass-Bogen raus! Der Sampler MONOLITHIC MINDS VOL. 2 (Artelier/Indigo 8796-2) verschafft einen sehr guten Überblick über die schwedische Szene, die geradezu vor Qualität strotzt: Eclectic Bob eröffnen mit einem stimmigen Mix aus spacigem Laisser-faire und einem Mörder-ßass. während die Drum ’n‘ Bass-Shooting-Stars Baxter sinfonische Sound-Phantasie beweisen. Spinform und Darcbieves hingegen vertreten die härtere Gangart, und Yoga würzen ihr Tanz-Gebräu mitAmbient-Jazz. Es scheint wirklich so, als ob der Puls des Drum’n’Bass derzeit im hohen Norden am heftigsten schlägt.