Miles Davis :: Panthalassa: The Remixes
Phantasien über eine Phantasie – wo führt die Kunst des Remixes letztlich noch hin? Als im letzten Jahr Bill Laswell die wabbernden Elektro-Sounds von Miles Davis zum großflächigen Gemälde PANTHALASSA zusammenfügte, war dies schon ein ungewöhnlicher Coup, bei dem Laswell die erstmals veröffentlichten Session-Mitschnitte (u.a. IN ASILENTWAY) weitergesponnen hat. Das war eine einzigartige Phantasie über die Musik von Miles, die richtungsweisend für HipHop, aber auch für alle Club-Spielarten war. Nun also kommt THE REMIXES vom Remix, bei denen u.a. Doc Scott, DJ Cam, aber auch Bill Laswell selber Hand anlegten. Und gerade letztererzeigt einmal mehr, daß man nicht immer mit Millionen Elektro-Beats um sich schmeißen muß, um die Relevanz des Trompeten-Meisters für heute herauszuarbeiten. Das feine Trance-Netz, das Laswell um „On The Corner“ zieht, liefert eine Ahnung davon, was man aus den noch zu entdeckenden Pretiosen des Miles Davis machen kann. Dieses Potential scheint der Rest der Remixer aber schon nach einem Hören ausgemacht zu haben. Nur so ist zu erklären, daß die Masse der Remixe nur stereotyp das Drum ’n‘ Bass-Schema herunterbeten. Das aber ist der denkbar schlechteste Weg, einer Musik gerecht zu werden, die für Bewußtseinserweiterung steht.
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