Big Rude Jake – Big Rude Jake

Neun Jahre lang muß sich Big Rude Jake wie der einsame Rufer in der Wüste gefühlt haben. In seiner kanadischen Heimatstadt Toronto galt er mit dem, was er selbst als Jazzy-Jump-Blues“ betitelte zwar als musikalisches Kuriosum, doch der Erfolg blieb aus. Erst als er nach New York übersiedelte, wo der „New Swing“ gerade zu voller Blüte ansetzte, fand er Gleichgesinnte und ein dankbares Publikum für seine Musik. Mittlerweile ist der „Neo-Swing“ ja auch hierzulande in aller Ohren. Und Big Rude Jake ist nur einer von vielen amerikanischen Musikern, die endlich mit dem Sound, den sie schon seit Jahr und Tag lieben, zum Zuge kommen wollen. Meist in klassischer Small Band-Besetzung, gespickt mit Bläsersätzen, wildert Big Rude Jake dabei quer durch den Gemüsegarten nicht nur-der Jazz-Geschichte. Von Dixie, Chicago Jazz, Cool, Swing, Rock’n’Roll bis hin zu Punk ist alles vertreten und wird kunterbunt verheiratet. Da rockt es gelegentlich dreckig („Queer For Cat“, „Dinner With The Devil“), während man an anderer Stelle in einer verrauchten Bar im Chicago der 30er Jahre zu sitzen glaubt und dem zynischen Geschichtenerzähler mit der rauhen Stimme zuhört. Ganz ohne Folgen ist die jahrelange Durststrecke, in der Big Rüde Jake neidisch auf die erfolgreicheren Kollegen von der rockenden Zunft schielen mußte, indes scheinbar nicht geblieben. Das könnte man zumindest bei einem Song wie „Let’s Kill All The Rockstars“ meinen, einem Stück, das harmlos swingend beginnt und dann zu bösem Punk mutiert: „Let’s kill all the rock stars, let’s shoot the fuckers down, let’s kill all the rock stars, put ‚em six feet in the ground.“ Muß ja nu auch nicht sein, Jake. Jetzt bist du ja auch ein Rockstar. Fast.