Heinz – The Complete Heinz
Mit wasserstoffblond-gefärbter Tolle, hautengem Lederoutfit, geschmeidigem Post-Rock ’n‘ Roll und Prä-Mersey-Beat wurde Heinz Burt Anfang der 60er Jahre zum britischen Superstar. In direkter Konkurrenz zu Frauenschwarm Adam Faith, Kim Wildes Daddy Marty oder der seichten Elvis-Kopie Cliff Richard, mobilisierte der deutschstämmige Musiker, von dem sich Billy Idol Frisur und Habitus abschaute, die Teenies. Innerhalb weniger Jahre erlebte Heinz unter der Ägide des legendären. 1967 unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommenen Produzenten Joe Meek Aufstieg und gnadenlosen Fall. Meek trieb sich am liebsten im Schwulen-Amüsierviertel Soho herum. Pikanterweise war Meeks Tonstudio im Schlafzimmer seines Appartements in Tottenham untergebracht, wo er Heinz Butts Starqualitäten entdeckte. Burt war zu jener Zeit noch der unscheinbare Bassist der von Meek gegründeten Tornados (Megahit „Telstar“). Den ersten solistischen Donnerschlag zündete der knapp 20jährige mit dem basslastigen „Just Like Eddie“, eine Hommage an sein Idol Eddie Cochran. Auf Folgehits wie „Globetrotter“, „Diggin My Potatoes“ und „Country Boy“ verdienten sich junge, unbekannte Sessionmusiker wie Ritchie Blackmore und Jimmy Page erste Meriten. Das Ende des blonden Heinz kam völlig unerwartet Vier Liverpooler stellten mit ihrem Mersey-Beat das Popbusiness auf den Kopf. Für die Doppel-CD THE COMPLETE HEINZ gruben die Spezialisten von Repertoire Records sämtliche 44 Aufnahmen (inklusive zweier superarer 65er Livemitschnitte aus dem Liverpooler Cavern Club) des heute noch immer in Southhampton lebenden Musikers aus. Mit ausführlichen Liner-Notes und raren Fotos läßt sich so die tragische Story des seit Jahren an multipler Sklerose erkrankten Künstlers nachvollziehen.
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