Trans Am – Futureworld
Es muß dich langweilen, lieber Leser, Jahr für Jahr vom jeweils neuesten – und natürlich noch besser-als-das-letzte-seienden -Trans Am-Album zu lesen. Aber mein Gott, sollen wir lügen, nur um dich nicht zu langweilen? Wenn’s doch wieder mal so famos geraten ist, das neue, das vierte Trans Am-Werk. Auch hier bewegen sich Philip Manley, Nathan Means und Sebastian Thomson in ihrer natürlichen musikalischen Nische und bringen daraus den von ihnen gewohnten Mix aus Post-, Krautrock (Can, Neu!) und Elektronik hervor. Neu ist, daß der Rock hier ein bißchen rockiger kommt, und die Elektronik ein bißchen elektronischer. Riff-Rock-Hardcore goes Kraftwerk-Kreidler. Offensichtlich haben die drei jungen Herren aus Washington ihre schon früher dezent bekundete Liebe zur Elektronik aus Düsseldorf weiter vertieft. Das drücken sie unter anderem durch -Premiere- den Einsatz von Vocals aus. Trans Am jagen die Stimmen durch den Vocoder, was natürlich unverzüglich die Kraftwerk der mittleren bis späten 70er Jahre ins Gedächtnis ruft. Das Titelstück „Futureworld“ ist eine Verbeugung (oder ein schamloses Plagiat, je nach dem Gesonnenheitsgrad zu Trans Am) vor Kraftwerks 1977er Stück „Radioland“ und „Am Rhein“ kommt mit (deutschsprachigem) Vocoder-Sprechgesang. Und überhaupt: die analogen Synthies, das Fiepsen und Bleepen. Da geht ja einiges bei Trans Am.
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