Watts – Bigbeatpoetry
Es war vielleicht keine besonders glückliche Entscheidung von J.M.Watts, sich im Titel seines neuen Werkes so deutlich zu einem siechenden Genre zu bekennen. Deutlicher allerdings hätte der ehemalige Kopf von Fischer Z den Unterschied zum furiosen Vorgänger THIRTEEN STORIES HIGH nicht markieren können. Statt rauschendem Britpop mit Schmackes und traumschönen Melodien nutzt der Brite nun Errungenschaften aus Dance und.tja, Big Beat, um seine Songs einem vielleicht größeren Publikum ans Herz zu legen. Sparsam tupfen Gitarre, Piano oder Sitar durch surreale Kurzgeschichten über gestörte Beziehungen („I’m Not A Radio“) und Gassigänge mit dem Kampfhund („Walking The Doberman“). Der deutsche DJ Ingo Woerner sekundiert dabei mit einem gefällig phatten Rhythmusgerüst und eingestreuten Samples, die Hauptrolle aber spielen wieder Watts‘ Lyrics und seine eindringliche Stimme. Sie ist es auch, die der aseptische Grundsituation – ein Mann singt a Capella gegen seinen Drumcomputer an – ein wenig Verzweiflung, Wärme, Wut und Leben abgewinnt.
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