Godspeed You Black Emperor! – Slow Riot For A New Zero Canada
Keine Musik für den Schnelldurchlauf. Die Lieder von Godspeed You Black Emperor! brauchen Zeit. Sowohl zum Hören, als auch zum Wachsen. Langsam bauen sich Stimmungen auf, spröde zieht das Cello seine Runden, abwartend gesellen sich Gitarren dazu, um für einen kurzen Moment in der schwelgerischen Harmonie großer Melodien zu münden. Elektrifizierte Kammermusik für zehn Instrumente. Ein Soundtrack, der jedem Jim Jarmusch-Film gut zu Gesicht stehen würde. Ähnlich wie in den frühen Werken des amerikanischen Autorenfilmers wird der großen weiten Welt dabei zunächst keine Beachtung geschenkt. Interviews geben die Kanadier nur widerwillig, zu einem brauchbaren Pressefoto ist es auch im nunmehr fünften Jahr der Bandgeschichte nicht gekommen. Die zehn Musikerinnen aus dem frankophilen Montreal sprechen auf SLOW RIOT FOR A NEW ZERO CANADA allein durch ihre Musik, hinter der sie sich, wie die großartigen Europatournee im Dezember eindrücklich gezeigt hat, geradezu schützend verbergen. Viertelstündige Epen voll stoischer Ruhe und ekstatischen Eifer, geformt gleichsam aus dem Nachlaß eines Ennio Morricone und dem Wissen um die einnehmende Wirkung von Reduktion und Wiederholung. Selten hat instrumentale Musik eine solche Wärme ausgestrahlt. It’s not the singer, but the songs.
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