Source Direct – Exorcise The Demons

Irgendjemand hat einmal behauptet, die Herrschaften von Source Direct hätten eine Vorliebe für den Wall of Sound. „It’s a war of sound“, korrigierten sie sogleich empört. Ein Konter, den man wörtlich nehmen sollte. Jim Baker und Phil Aslett, zwei blutjunge Drum ’n‘ Bass-Strategen aus St. Albans bei London, loten auf ihrem Debütalbum als Source Direct Extrembereiche im Breakbeat-Hagel aus. Hier ist nichts mehr rudimentär aufgezogen, wie es noch auf ihren 12-!nch-Klassikern wie „A Made-Up Sound“ auf Metalheadz der Fall war. Source Direct, die Busenfreunde von Photek, sind tiefer ins Tal der Finsternis hinabgestiegen und schürfen zentnerweise martialische Soundscapes zutage, daß einem angst und bange wird. Zwar klappern die Drums noch unspektakulär, aber was hier an Schwere, Kraft und Fiesheit aus dem Bass kommt, hat man in dieser Kombination noch nicht erlebt. Fast klingt es, als hätten Baker und Aslett einen Preßlufthammer auf Tiefton geschaltet, so unbarmherzig bohrt es sich in die Magengrube. Das ist noch nicht alles. Immer wieder greifen Source Direct auf eine Mixtur aus nervös knatternden und langsam einnebelnden Geräuschen zurück, die man eher in finsteren Winkeln der Spielhalle oder in apokalyptischen Sci-Fi-Movies vermutet. Aus diesen Anregungen kreieren die britischen Brecherein Hörereignis mit überwältigend kathartischer Wirkung. Einfach auf der Tanzfläche oder mit Kopfhörern ausprobieren. Dann merkt man: This is hardcore.