TLC – FanMail :: Sexy
Ihr ’94er Album CRAZYSEXYCOOL mit dem Hit „Waterfalls“ bot okayen, En Vogue-Salt ’n‘ Pepa-haften R’n’B, der dann auch gut war für weltweit drei Millionen verkaufte Platten. Das Erstaunliche am Nachfolger FANMAIL ist nicht so sehr, daß sich TLC auf dem Cover als blauangelaufene Lara Croftähnliche Cyber-Babes präsentieren, sondern die Zementierung einer Tatsache, die für fast den gesamten R’n’B-Mainstream gilt: in diesem Genre gibt es eine hohe Bereitschaft zur Soundmodernisierung, zum sich-selber-Neuerfinden,die den anderen chartskompatiblen Musikrichtungen fast gänzlich abgeht. Klar, auch bei TLC gibt’s abgenudelte Schnulzen wie „I Miss You So Much“, die auch von Shania Twain sein könnten. Aber die drei Damen T-Boz, Left Eye und Chilli – respektive deren Produzenten (u.a. Babyface, Dallas Austin, Darryl Simmonds) – laden die Musik mit metallischen Breakbeats, abstrakten Rhythmuskonstruktionen und trockenen HipHop-Beats auf und klingen dabei mehrheitlich CrazySexyCool. Und daß der Hörer bereits nach drei Stücken („FanMail“,“Silly Ho“,“No Scrubs“) drei potentielle Hits mit unverschämt eingängigen Melodien um die Ohren gehauen bekommt, ist dabei schon fast nebensächlich.
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