Gas – Königsforst
Wohin steuert Wolfgang Voigt? Oder auch, wohin steuert der deutsche Wald? Fragen über Fragen, deren Antwort uns KÖNIGSFORST, das dritte Album der Voigt-Inkarnation Gas bringen kann. War der Übergang vom Minimaltechno des ersten Albums GAS hin zu den wagnerianischen, ambienten Soundschleifen von ZAUBERBERG noch ein großer Schritt für die (Techno-interessierte) Menschheit, so ist der Weg vom ZAUBERBERG zum KÖNIGSFORST nurmehr ein kleiner Schritt für einen Menschen wie Voigt. Wahrscheinlich liegt ja der KÖNIGS-FORST sogar mitten im ZAUBERBERG und Wolfgang, der Wandersmann, muß einmal eine Rast einlegen, einmal Pause machen vom sich permanent Neuerfinden. Das sei ihm auch gegönnt, wenn er hernach nur bereit ist, frisch, fröhlich und frei zu neuen Taten aufzubrechen. Über dem friedlichen KÖNIGSFORST wabern endlose Soundschleifen, deren Ursprung der Normalhörer wahrscheinlich nicht zu rekonstruieren imstande ist, die aber vom Presseinfo, das ja immer alles besser weiß, als Geigen und Hörner identifiziert werden. Neu ist der Beat, der mitunter konkret wird und von einer präzisen Bassdrum angegeben wird, und nur manchmal – wie im (natürlich namenlosen) dritten Track – zugunsten eines gewaltigen Ambientgewitters verstummt. Wir schütteln uns derweil den Regen ab und sind gespannt, was denn als nächstes von Wolfgang Voigt kommen wird. Vielleicht „Auengrün“ – oder wieder mal ganz was anderes.
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