The Velvet Crush – Heavy Changes

Vor fünf Jahren erschienen die TEENAGE SYMPHONIES TO GOD von Velvet Crush auf dem Creation-Label. Doch leider wollten diese „göttlichen Symphonien“ seinerzeit nur die Kritiker hören. Ami-Rock war nach Kurt Cobains tragischem Finale am Ende, Oasis übernahmen das Kommando und überließen ihre Labelkollegen aus Providence, Rhode Island, den Wühltischen der Warenhäuser. Eine Schande, zählt dieses Meisterwerk des Power-Pop zwischen der Songwriterkunst der Herren Brian Wilson und Gram Parsons doch zu den besten seiner Art. Jetzt kommt wie aus heiterem Himmel eine neue Platte. Die beiden Gründungsmitglieder Ric Menck (dr, voc) und Paul Chastain (g.voc) haben wieder ihre Roots aus den 6oern und 7oern durchforstet und elf Songs eingespielt, die vor Harmonien und aufjaulenden Gitarrenläufen nur so sprudeln. Big Star,Teenage Fanclub oder Matthew Sweet dürfen und müssen immer noch als Referenzen herhalten. Auch Freunde von Semi-Bekanntheiten wie den Gigolo Aunts (deren David Gibbs hier als Gast mitwirkt), den Shoes oder Tommy Keene wissen Bescheid. Das ist alles schön und gut, aber trotzdem will sich keine rechte Begeisterung einstellen und fast scheint der Songtitel „Standing Still“ programmatisch für die Platte. Denn richtige Melodie-Knaller bleiben in der Minderheit. Schade, aber schön.