Underworld – Beaucoup Fish :: Geistreich
Was für ein Comeback! Fast drei Jahre lang waren sie in der Versenkung verschwunden, und nun bringen Underworld ein für allemal die Kritiker zum Schweigen, die noch immer gegen Techno als monotone und geistesabwesende Musik polemisieren. Darren Emerson, Karl Hyde und Rick Smith marschieren spätestens seit ihrem letzten Album SECOND TOUGHEST IN THE INFANTS und insbesondere mit der über den „Trainspotting“-Soundtrack reüssierten Single „Born Slippy“ der Konkurrenz voraus. Den guten Leumund verteidigen die drei Briten mit hochmusikalisch arrangierten Kompositionen voller maßstabsetzender Ideen und Charisma. Gesang, Störgeräusche und abgehackter Rhythmus in „Bruce Lee“ können die Verwandtschaft zu Gang Of Fours „Not Great Men“ nicht leugnen. Bei Jumbo“ hört man Hyde als verkapptem Stephen „TinTin“ Duffy, während im Hintergrund Eighties-Synth-Pop einen Ausflug auf die Ambient-Wolke wagt. „King Of Snake“ gemahnt an den Giorgio Moroder-Sound – allerdings auf 140 BPM hochgepitcht. „Kittens“ dagegen kommt mit einem unerbittlich anpeitschenden, bedrohlichen Rave-Beat. Das hat Energie, die sogar Rock-Fans begeistert. Dabei rattern Underworld nie altbekannte Formeln herunter. Mit Persönlichkeit und Inspiration kreieren sie ihre eigene Nische, die ein Überleben garantiert. Das Fundament für eine virtuose Techno-Zukunft ist gelegt.
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