Die Sampler
Die beiden Filmhexen Nicole Kidman und Sandra ßuilock werden die schwarze Komödie PRACTICAL MAGIC (zu deutsch: „Zauberhafte Schwestern“) sicher zum Kinohit machen. Der Soundtrack (WEA 9362-47253-2) tut dazu ein Übriges: Neben Evergreens von Elvis („Always On My Mind“).Marvin Caye („Got To Give It Up“) und Joni Mitchell („A Case Of You“) zeigt sich die Auswahl angenehm Westcoast-lastig: Faith Hills „This Kiss“ fuhr in Amerika schon einen Top-Ten-Hit ein, und Fleetwood Macs Stevie Nicks steuerte im Duett mit Sheryl Crow gar zwei neu aufgenommene Songs bei. Der wohl schönste Track stammt aber zweifellos vom ewig melancholischen Hippie-Poeten Nick Drake – sein „Black Eyed Dog“ zeigt das Potential dieses Genies.
Karl Koch ist es zu verdanken, daß die Hacker-Kultur in den 8oern populär wurde. Zumindest solange, bis er vom KG8 geschnappt wurde und unter ungeklärten Umständen starb. Der Streifen 23 (Virgin 8.47062.2) erzählt diese authentische Geschichte mit ebenso authentischer Trash-Musik: Neben Ton Steine Scherben, Roxy Music und Iggy Pops „The Passenger“ sind es die Punk-Spätzünder Flying Lizards oder Killing Joke, die dem Hacker-Milieu im Film ein musikalisches Underground-Flair verleihen. Ebenfalls erwähnenswert: Der leider brutal auf vier Minuten gekürzte Deep Purple-Hit „Child In Time“ und der 22minütige monumentaldüstere Film-Score.
Der modernen Funk-Szene von New Orleans widmet sich der Sampler AIN’T NO FUNK LIKE N.O. FUNK (Zensor/Indigo BB9608). So führen etwa Galactic die schweißtreibende Tradition der Metiers fort, während sich die Brides Of Jesus (mit Fred Wesley an der Posaune) auf zackige Bläser-Sätze spezialisieren. Die New Orleans Nightcrawlers begeistern mit einem Sousaphon, und auch Funk-Großvater Walter Wolfman Washington darf hier natürlich nicht fehlen: eine feine N.O.-Compilation, die statt auf „big names“ lieber auf Qualität setzt.
Im Mittelpunkt von THE TIMELESS POWER OF SOUL & BLUES (Zensor/Indigo ZS154) steht dagegen ganz der Südstaaten-Blues. Neben alten und bewährten Haudegen wie Solomon Burke, Johnny Adams oder Otis Clay kommen auf dieser Genre-Compilation auch die Damen nicht zu kurz: Ann Peebles röhrt zusammen mit Mavis Staples den Soul „Fill This World With Love“, und die unvergleichliche Ruth Brown führt den Swing-Blues „That Train Don’t Stop Here“ zu vollendeter Eleganz.
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