Ann-Margret – 1961-65

Flammend rote Haare, knappste Sweaters und ein betont hüftschwingender Gang machten aus dem schwedischen Teenager Ann-Margret Olsson, ein vielversprechendes US-Filmstarlet, das zu Beginn der 60er Jahre Hollywood in Atem hielt. Der internationale Durchbruch gelang ihr an der Seite des King Of Rock ’n‘ Roll, Elvis Presley, in einem seiner besseren Filme:“Viva Las Vegas“. Der folgende Streifen als männermordender Vamp, „Kitten With A Whip“, legte sie vom Image her als selbstbewußtes Sexkitten auf Jahre fest. Dieses einengende Stigma wurde die talentierte Aktrice, Sängerin und Tänzerin erst los, als sie in an der Seite von Jack Nicholson („Carnal Knowledge“) 1971 ins Charakterfach wechselte. Diese und weitere Rollen brachten ihr zwei Oscar-Nominierungen ein. Ihre Karriere als Sängerin blieb hingegen weitgehend unbeachtet. Und das obwohl Ann-Margret mit einem breitgefächerten Repertoire startete, das Jazz, Blues, Broadwaymelodien und Pop integrierte. Auf fünf CDs mit 133 Songs verfolgt das im LP-Format mit Hardcover-Buch opulent aufgemachte Box-Set Ann-Margrets Sangeskarriere der Jahre 1961 bis 1965, die damit allerdings keinesfalls endet. Bei ihren Sessions wurde sie von hochkarätigen Arrangeuren und Musikern wie Marty Paich (der Vater von Totos David Paich), H.P. Barnum, Don Ralke, Bob Florence und Don Robertson begleitet. Hinzu kamen Aufnahmen in der Country-Hochburg Nashville, die von Chet Atkins produziert wurden. Zahlreiche Duette mit der New Orleans-Jazzlegende Al Hirt erinnern an Ann-Magrets Karrierestart als Sängerin des Jazztrios The Suttletones. Hits wie „Thirteen Men“, „Jim Dandy“ oder“Let Me Entertain You“ (von Robbie Williams jüngst ausgegraben) fehlen ebensowenig, wie die Soundtrackaufnahmen zu kuriosen Hollywood-Movies.