La! Neu? – Gold Regen
Aller guten Dinge sind bekanntlich zwei. Ein Motto, das sich Klaus Dinger, der „Erfinder von Neu! und La Düsseldorf“ (so steht’s auf seinem Briefkopf) zu Herzen nimmt und zwei Platten seiner Band La! Neu? gleichzeitig auf den Markt bringt. GOLD REGEN (GOLD RAIN) ist ein zurückgenommenes Album, das in erster Linie von den schwermütigen Pianoklängen Rembrandt Lensinks lebt. Die werden mal vom kargen Geigenspiel Thomas Dingers (Klausens Bruder) begleitet oder auch vom nicht minder düsteren Gesang Viktoria Wehrmeisters, oder aber sie geraten zu mantraartiger Meditationsmusik. In diesem Kontext funktioniert ein Stück wie „Zeeland wunderbar“, eine naive Miniatur besten NDW-Zuschnitts mit Renate Dinger (Klausens Mama) am Mikrofon, als augenzwinkernder und notwendiger Kontrast. Die absichtlich auf LoFi gemachte Aufnahme des Albums sowieso. Im Mittelpunkt von YEAR OF THE TIGER stehen dann – neben dem einminütigen „Intro“ mit Ur-Kraftwerk-Bassist Eberhard Kranemann (!) – zwei über 30-minütige Stücke. Exemplarisch:“Autoportrait Rembrandt“, das sich von einer durch dunkles Piano beherrschten Soundlandschaft zum Neu!-artigen Opus mit Klaus Dingers unnachahmlichen Schlagzeugspiel entwickelt. Ironischerweise klingt Viktoria Wehrmeister hier stellenweise wie Laetitia Sadier von Stereolab, einer Band, die sich ja immer wieder gerne nachsagen läßt, sehr stark von Neu! beeinflußt worden zu sein.
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