Built To Spill – Keep It Like A Secret :: Euphorisch

Wagemutig, unerschütterlich optimistisch schießen Built To Spill hoch hinaus. Schon der Opener „The Plan“ kommt mit einem schelmischen Grinsen angestolpert, hält dir die Augen zu, dreht dich im Kreis – und dreht und dreht. Sonst wird dir dabei immer schlecht. Doch Doug Martsch – er ist Built To Spill, er und seine Backingband irgendwo aus dem Nordwesten der USA- hat den richtigen Dreh raus. Spaß Nummer eins dauert nur dreieinhalb Minuten, doch schon nach wenigen Sekunden manipuliert dieses Album deine Endorphinausschüttung aufs Glückbringendste. Drehwurm oder Ohrwurm – ist doch egal. Wer mag in biochemisch formvollendeten Momenten wie diesen schon nach der Rezeptur fragen? Mag einer? Nun gut, KEEP IT UKE A SECRET ist Postrock ohne dessen so kühle wie frickelfreudige Akribie, ist majestätischer Pubrock mit schunkelfeindlichen Breaks, verliert sich aber zeitweise auch in esoterisch absolut unverdächtigem Artrock mit Eiern. Martsch kann’s euphorisch, kann’s auch romantisch, legt jeder vorzüglichen Melodie, die aus Unterbeschäftigung betteln gehen muß, gleich eine Handvoll Scheine in den Hut. Seine Stimme erinnert sogar an die des viel zu früh verstorbenen Shannon Hoon (Blind Melon). Schön. KEEP IT LIKE A SECRET ist wie dein Leibgericht, wie ein reservierter, schon angewärmter Stuhl in deiner Stammkneipe, wie weit ausgebreitete Willkommen-Arme.