Third Eye Foundation – You Guys Kill Me (Domino/RTD=
Soundtracks machen sie, die aus dem Song-Kontext ausbrechen, ja irgendwie alle. Die Filme, die Matt Elliott, alleiniger Inhaber der Gesellschaft des dritten Auges untermalt, umspannen drei Jahre, drei Alben und ein ganzes Jahrhundert. Seine stimmungsgewaltigen Sci-Fi-Opern passen ebensogut zu Fritz Längs „Metropolis“ wie zu Ridley Scotts „Blade Runner“, zur Untermalung der Mondlandung ebenso wie zur letzten Folge der X-Files. Nach den erhabenen Gitarrenkaskaden des letzten Meisterwerks GHOST ist sein Thema diesmal Sirenen, die Spannbreite reicht dabei von der klassischen Fliegeralarm-Frequenz über menschliche Klagelaute, die singende Säge bis zum verhallten Tuten längst gesunkener Schiffe, das Ganze in unendlichem, undurchdringlichem Nebel, durch den sich ein Breakbeat seine verwundenen Bahnen kämpft.Tatsächlich ließe sich Elliotts Musik auch dem Drum ’n‘ Bass-Kontext zuordnen, wenn nicht alle Szenen und Klammern in diesem Sound-Dickicht aufgelöst würden und am Ende nur ein ebenso faszinierender wie irritierender Strudel bliebe, der absolut eigenständig ist. Eine Warnung noch: Auch wenn YOU GUYS KILL ME weicher und zugänglicher ist als sein Vorgänger, sollten Menschen mit Phobien diese anthrazitfarbene Gnadenlosigkeit im Sinne ihres Gefühlshaushalts besser nicht nächtens und alleine hören. Musik für Sonnen- und Mondfinsternis. Irre gut.
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