Gerry Groom – Blue Moon
Mal ehrlich – wer würde sich schon um Gerry Groom kümmern, wenn da nicht noch „featuring Mick Taylor“ auf dem Cover prangen würde. Oabei verdient der unscheinbare Groom auch ohne die Mithilfe des früheren Rolling Steine Beachtung. Denn er frönt dem Blues mit Leib und Seele, auf der akustischen Slide-Gitarre ebenso wie in voller sechsköpfiger Band-Besetzung samt Honkytonk-Piano und Mundharmonika. Dabei greift er sich gern Allgemeingut wie Robert Johnsons „When You Got A Friend“, Muddy Waters‘ „Can’t Be Satisfied“ oder den Willie-Dixon-Klassiker „Little Red Rooster“. Auch „neuzeitlichere“ Songs wie das durch CCR bekannte „Suzie Q“ erfahren bei ihm eine respektlos-rauhe Blues-Behandlung. Seine spärlichen Eigengewächse geben da einen vergleichsweise schwachen Eindruck ab – mit einer Ausnahme: „Mick’s Jam“ als achtminütige Session demonstriert, wie gut sich Groom und Taylor die Solo-Spielbälle zuwerfen. BLUE MOON als roh gezimmertes und naturbelassenes Blues-Album bedient nicht den Massenmarkt und will das auch gar nicht. Die 1991 in LA. aufgenommene Session wendet sich an ausgesprochene Zwölftakt-Liebhaber.
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