Erobique
Erosound
Carsten Meyer spielt „Still Loving You“, wie es ein feister italienischer Alleinunterhalter am Strand von Rimini nicht besser aus seiner Orgel schleimen könnte. Die Nummern seines Projekts Erobique-Titelauswahl: „Dümmercamping“, „ex“, „xm“, „ds“, „sm“, „Kirchturmtreppen“, „Nochmal tanzen“, – sind schamlos, ordinär und nichts für den schwachen Magen: selten jemanden so lustvoll im alten Disco-Müll wühlen gehört. Da rappelt’s in der Tonne, und alles tanzt – als wüßte niemand, daß auf so einen Revival-Rausch ein mörderischer Kater folgt. Die drei bisher erschienenen Maxis „Discodebut“,“Zuhaus“ und
„Die großen Franzosen“ sind auf EROSOUND zusammengefaßt. Wer das braucht? Keine Ahnung, mir ist’s nach zwei Nummern schon zuviel. Wer nicht genug davon bekommen kann, für den hält das Longplay-Album auch noch „Bonusdreck“ (heißt so!) bereit. In homöopathischen Dosen ist das alles aber klasse – und so Retro-Disco, daß sogar Meister Propper noch ein Afro wachsen würde.