Mary Cutrufello – When The Night Is Through

Da sich Mary Cutrufello mit wehenden Dreadlocks und tiefhängender Telecaster auf dem Cover präsentiert, wissen wir schon, was da auf uns zukommt: kerniger Roots-Rock, der nach Schweiß riecht und ordentlich rebellieren muß, um an der Miefigkeit amerikanischer Kleinstädte nicht zugrunde zu gehen. Die Sängerin ging gleich in die Vollen und engagierte für ihr Debüt die absolute Profi-Liga: Jim Keltner trommelte schon für Ry Cooder und Elvis Costello, während Kenny Aranoff bei John Mellencamp in die Felle drischt und Benmont Tench für Tom Petty am Keyboard sitzt. Auch die weiteren Musiker (u.a. aus den Bands von John Fogerty und K.D. Lang) verhelfen der Newcomerin zu einem grandiosen Start. Mit kratzigen Riff-Gitarren, wimmernder Lapsteel, schmeichelndem Akkordeon und ihrer rauchigen Stimme lehrt Mary Cutrufello jedenfalls männliche Kollegen wie John Mellencamp und Bruce Springsteen das Fürchten. Der Spagat zwischen männlich-cooler Rock-Bissigkeit und romantischer Folk-Schwärmerei bereitet ihr keine Probleme – die Dame vereint gekonnt den herben Charme von Joan Armatrading und die Muskelkraft von Melissa Etheridge.