Dave Stewart – Sly Fi
Für den „Melody Maker“ ist er ein „Mann der Renaissance“, Bob Dylan nennt ihn „furchtlosen Erneuerer und Visionär“, der Meister selbst bezeichnet sich als „Kulturingenieur“, arbeitet aber, wie die Plattenfirma hinausposaunt, als Musiker, Produzent, Regisseur, Fotograf, ja als Jahrtausend-Mann, der sein neues Album exklusiv für die Online-Welt geschaffen hat“. Mag Dave Stewart – denn der ist’s, und nicht etwa ein wiedergeborener Leonardo da Vinci – SLY FI erstmal nur zum Runterladen über seine Website (www.davestewart.com) anbieten und auch sonst allerlei Gedöns um sein neues Werk machen, geht’s doch zunächst einmal um die Musik. Und die ist trotz allen wohlfeilen Etiketten („Zukunfts-Pop der intelligenten Art“) doch bloß Durchschnitt, sehr guter zwar, aber meilenweit vom Pioniergeist eines David Bowie entfernt. Synthetischen Grooves und diversen Soundgimmicks zum Trotz verschmäht Stewart auch aufbrausende Gitarren nicht, wie er überhaupt erstaunlich konservative Tonfolgen durch digitale Data-Basen jagt. Phasenweise tönt’s nach „Pet Shop Boys meet Supertramp“, dann wieder, als würde ein Kaffeehausorchester Stücke von Roxy Music spielen. Weil all das dann doch viel Spaß macht, und Jack Of All Trades“ ein Geniestreich ist, ein Vorschlag zur Güte: 4 Okay?
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