Project Pitchfork – Eon:Eon
Ich sag’s ja: Die weltweit besten Elektronik-Bands kommen oder kamen schon immer aus Deutschland. Heaven 17? Depeche Mode? Front 242? Selbst die Brit-Elite geht zurück auf das, was sich in den frühen 70ern in Deutschland abspielte. Also Can, Kraftwerk, Cluster, Neu!, Klaus Schulze, später dann DAF und die Krupps. In dieser Tradition stehen Project Pitchfork, die mit EON:EON ihren Einstand bei einer Major-Company feiern. Und das ist gut so. Denn wenn derart ausgereifte Soundspektakel immer nur die Beachtung der Indies fänden, würde in dieser Welt etwas nicht stimmen. Sechs Alben haben Peter Spilles und Dirk Scheuber bereits an den Start gebracht, und dabei nicht nur Einflüsse der Teuto-Elektroniker in sich aufgesogen, sondern sich ebenso von der englischen Dark Wave- und Goth-Szene der 80er befruchten lassen. Genau diese Mischung ist es auch, die Project Pitchfork für Grenzgänger so interessant macht: In Tanzsälen wird die Meute die Hüften schwingen, in den Finstermann-Locations weltentrückt die schwarzen Locken stylen. Sänger Spilles soll’s egal sein, mit wem er verglichen wird: Robert Smith, Gabi Delgado, Andrew Eldritch? Who cares!? Die Mischung macht’s – und der Einfallsreichtum, mit dem die Band knapp 30 Jahre Musikhistorie knackig zusammenfaßt.
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