PM Dawn – Dearest Christian, I’m So Very Sorry For Bringing You Here. Love Dad.

Gut möglich, daß das „Guinness Buch der Rekorde“ in weiten Teilen umgeschrieben werden muß, nachdem PM Dawn schon für ihren Albumtitel mehr Worte verwenden als manche Boygroup für einen ganzen Songtext. Doch immerhin handelt es sich bei DEAREST CHRISTIAN ja auch um ein Konzeptalbum, wie PM Dawn betonen. Und in dem findet wieder mal so ziemlich jeder und alles seinen Platz – Popgeschichte im Schnelldurchlauf, denn von John Lennon oder Jimi Hendrix bis hin zu Marvin Gaye oder den Doors reichen die unüberhörbaren Einflüsse,denen sich Prince Be und J.C. gerne hingeben. Und das Riff zum Opener „Music For Carnivors“ ist sogar von Deep Purple abgegriffen, die den dazugehörigen Song weiland „Rat Bat Blue“ nannten. Soll sein, soll sein, denn PM Dawns Mixtur aus klassischen Popmotiven, geschmackvoll psychedelischen Samples und bedächtiger HipHop-Rhythmik funktioniert noch immer ganz prima – zumindest solange, bis sich ein Übermaß an Klischees Bahn bricht, was leider hin und wieder vorkommt. Und dann wird’s nicht nur langweilig, sondern vor lauter Sanftheit bisweilen sogar ein wenig ärgerlich. Alles in allem ist DEAREST CHRISTIAN dennoch ein gelungenes Album,auch wenn etwas mehr Biß dem Repertoire sicher gutgetan hätte. Dearest PM Dawn, I’m so very sorry for not giving you fünf Sterne. Love.