Dave Pegg – The Cocktail Cowboy Goes It Alone

Seit Jahren schon touren Jethro Tull durch die Lande. Mal mit einem „Best Of‘-Programm, dann wiederum mit einem „Best Of The Best“-Programm, zwischendurch mal unter dem Motto „The Best Of – Live“, dann als „50 Years Of Jethro Tull – Doin‘ It The Acoustic Way“, anschließend zur Abwechslung wieder mit einem „Best Of“-Programm und so weiter und so fort, lan Andersons kreative Durststrecke (das letzte Studioalbum von Jethro Tull kam 1992 und war nur so lala) hat den Bassisten Dave Pegg nun veranlaßt,das Handtuch zu werfen und fürderhin eigene Kompositionen unters Volk zu bringen. Bei Jethro Tull war er 1980 für den verstorbenen John Glascock eingesprungen (ein begnadeter Bassist, für den an dieser Stelle mal eine Lanze gebrochen werden muß) und fungierte auf der Bühne als kongenialer Partner für Ian Andersons gediegene Herrenwitze. Vor lauter Lachen geriet beinahe in Vergessenheit, daß Dave Pegg schon seit 1970 für die britische Folklegende Fairport Convention zupfte konventionell, versteht sich. So lebt auch THE COCKTAIL COWBOY GOES IT ALONE weitgehend vom Charme des sympathischen Mittfünfzigers. Musikalisch bleibt es jedoch bei entspannten Blues-Skizzen, fröhlichen Reels und lustigen Jigs. Und Drumcomputern. Und Peggs dünnem Stimmchen. Aber warum große Reden schwingen? Schließlich steht’s ja auf der CD-Hülle drauf: „File under Fairport Convention“. Und die sind nett.