Chuck Berry :: Chuck Berry In London / Fresh Berry’s
1965 war Chuck Berry dank Hits wie „Maybelline“, „Roll Over Beethoven“ und „Sweet Little Sixteen“ schon längst ein gefeierter Rock ’n‘ Roll-Star. Genaugenommen war er sogar gerade dabei, mit „Memphis Tennesse“ ein kleines Comeback einzuläuten, als er sich ein Londoner Studio für Aufnahmen anmietete. Obwohl IN LONDON keinen grollen Hit mehr enthielt, lieferte Berry dennoch genau, was man von ihm erwartete: Für die damalige Zeit krachige Rock ’n‘ Roller wie „Dear Dad“ oder „St. Louis Blues“ spielte einfach keiner so herrlich holprig wie der Mann mit dem Menjou-Bärtchen und dem berühmten Entengang. Auf seiner Gibson Halbakustik-Gitarre schrubbte er dazu hitzige Riffs, die sich bald darauf jeder Rock ’n‘ Roll-Gitarrist als gundlegendes Handwerkszeug aneignete. Mit dem im selben Jahr nachgeschobenen Album FRESH BERRY’S verlor Chuck Berry allerdings zunehmend an Kontur. Zum einen lag dies daran, daß er seine harsche Rock-Bissigkeit zunehmend verwässerte zugunsten von Mexikano-Schwulst à la „Vaya Con Dios“. Und zweitens erkannten auch seine treuesten Fans immer deutlicher, daß er mit Tracks wie „My Mustang Ford“ und „Ain’t That Just Like A Woman“ nur noch seine eigenen alten Hits aus den 50er Jahren zu kopieren versuchte.
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