Fettes Brot – Fettes Brot läßt grüßen

Im Kreis ihrer Kollegen im deutschen Party-HipHop wirken Fettes Brot so ein wenig wie die gemäßigte Ausgabe: nicht ganz so durchgeknallt wie Fünf Sterne Deluxe oder Fischmob, nicht ganz so schweinscool wie etwa Fanta 4’s Hausmarke „superbaddd“ Michi Beck. Wo auf Fischmobs POWER Thomas Magnum, schnauzbärtiger Kult-TV-Privatdekektiv einleitende Worte spricht, beraten auf dem dritten Brot-Album Die drei ???, jugendliche Kult-Hörspiel-Schnüffler. Die Brote: ein bißchen fröhlicher, ein bißchen netter – „genetisch gut gelaunt“, wie das Platteninfo diagnostiziert. Was ja gut ist. Und wonach dann auch die Platte klingt. Zu zumeist entspannten Westcoast-Beats (wieder an den Plattentellern: DJ Rabauke von Eins/Zwo) und reich an mehr als wasserdichten Reimen proben König Boris, Schiffmeister und Dr. Renz die tanzbare Revolution („Bundeskanzler“) oder behandeln launig Liebes- und Beziehungsgeplänkel („Lieblingslied“, die neue, unverschämt catchy Single „Viele Wege führen nach Rom“). Musikalisch richtig interessant wird’s bei „Geld abheben“, der Brot-Version von Gangsta Rap im Old School-Elektro-Cewand und beim Großkotz-Track „Können diese Augen lügen“. Dazu hat’s dann der Abrundung wegen die punkige Bananarama-Coverversion „Nicolette Krebitz wartet“ (Robert DeNiro läßt grüßen), zu der man sich Tocotronic als Backing Band geholt hat. Nur einmal wollen uns die Brote besonders krass kommen, und da geht’s mit dem ungeschickt mit unschönen Bildern hantierenden Nazi-Haß-Song „Krankenhausreif“ gut in die Hose.