Ganger – Hammock Style

Ob es sie wohl ärgert? Schaden tut es bestimmt nicht. Album für Album produziert die schottische Band Ganger Musik, die derzeit unter dem Label „Postrock“ – vor allem bei Musikjournalisten – sehr beliebt ist. Ganger tun das, wie ihre Brüder im Geiste von Mogwai, die ebenfalls aus Glasgow stammen, ganz reduziert auf Gitarre, Baß, Drums. Wo sich eine Band wie Tortoise in Richtung Jazz bewegt, sind Trans Am laut und schnell geworden. Ganger arbeiten dagegen wie ein Uhrwerk: leise, präzise und effektiv. In langsamen Tempo lassen sie die Saiten schwingen, schaffen Überlagerungen und wiederholen Linien, die so variiert werden bis die Musik die erwünschte hypnotische Wirkung bekommt. Leider funktioniert das auch auf der Langstrecke nicht immer. Und dann droht dieser Instrumentalplatte, was eben vielen Postrock-Combos, die textlich nichts sagen wollen (nichts zu sagen haben?!), droht-das sanfte, fast umerkliche Hinübergleitenen in die Beliebigkeit. In guten Momenten wird diese Musik aber so euphorisch-schwebend (aber doch nicht so synthetisch) wie die von Stereolab. Diesen Eindruck vermag die zuweilen ganz spärlich eingesetzte Stimme von Natasha Noralmy noch zu verstärken.