Baaba Maal – Nomad Soul

Ist es Weltmusik, Ethno-Pop oder Afro-Soul? Baaba Maals unterhaltsame Klangmixturen einzuordnen, ist schwierig. Aber wenn es im Plattenladen ein Fach mit der Aufschrift „Okaye Partymucke“gäbe, wären zumindest seine beiden letzten Alben dort zu finden. Baaba Maal kommt aus dem Senegal, einem Land, dessen gängigste Exportartikel bis vor kurzem Phosphate, Fisch und Youssou N’Dour waren. Seit seinem ’95er Meisterwerk FIRIN‘ IN FOUTA macht sich auch Baaba Maal auf,den internationalen Markt zu erobern. Der Sänger und Gitarrist verbindet Funk-, Rap- und Reggae-Elemente mit afro-kubanischen Klängen und der erzählenden Vortragsweise der Griots (traditionelle Sänger in Westafrika). Daß er sein akustisches Konzept der 80er endgültig über Bord geworfen hat, mögen Puristen beweinen -den Songs hat es nicht geschadet. Im Gegenteil: Auf Maals viertem Major-Release NOMAD SOUL ist es vor allem die Vielfalt, die Laune macht. Fett produzierte Tanzboden-Tracks wechseln ab mit entspannt swingenden Balladen. Mit Hilfe von Brian Eno und Howie B unternimmt der senegalesische Popstar sogar einen kleinen Ausflug in triphopige Gefilde („Lam Lam“).Wenn Baaba Maal das Material jetzt auch noch live bringt, ist er der Größte.